Weltpremiere von SKF: Realistische Lebensdauerberechnung von Hybridlagern

 

Wissenschaftler von SKF haben sich sieben Jahre lang mit den verschiedensten interagierenden Variablen beschäftigt, um eine möglichst realitätsgetreue Lebensdauerberechnung für Hybridlager zu entwickeln.

Mit dem innovativen Generalized Bearing Life Model von SKF können
Konstrukteure und Vertragshändler erstmals die Lebensdauer von Hybridlagern
praxisgerecht prognostizieren. Als „realitätsgetreue Theorie“ erleichtert das
Berechnungsmodell die anwendungsspezifische Entscheidung zwischen Hybrid-
und Stahllagern enorm.

Bisher war es für Konstrukteure äußerst schwierig, vorherzusagen, ob ein Hybridlager
(mit Ringen aus Stahl und Wälzkörpern aus Keramik) die Leistung eines reinen
Stahllagers (Ringe und Wälzkörper aus Stahl) in einer bestimmten Anwendung
übertrifft. Ebenso problematisch war die Prognose, ob die Performancevorteile der
kostenintensiveren Hybridlager die entsprechend höheren Investitionen auch
tatsächlich rechtfertigen. Denn die bis dato verfügbaren Berechnungsmodelle waren
kaum imstande, das Verhalten von Hybridlagern in der betrieblichen Praxis realistisch
abzubilden.

Mit dem neuen Generalized Bearing Life Model von SKF lässt sich erstmals die rechnerische Lebensdauer von Hybridlagern praxisgerecht prognostizieren.

Um dieses Problem aus der Welt zu schaffen, haben Experten von SKF im Jahr 2012
angefangen, nach einer möglichst „wirklichkeitsgetreuen Theorie“ zu suchen. Das
Grundkonzept davon wurde im Rahmen der Hannover Messe 2015 vorgestellt;
allerdings lag der Fokus bei dieser Version noch nicht auf der praxisgerechten
Berechnung von Hybridlagern. Nun ist es SKF Wissenschaftlern und Ingenieuren aus
den Niederlanden, Österreich, Deutschland und Italien gelungen, dies mit dem GBLM
zu erreichen.

Mit dem neuen Generalized Bearing Life Model von SKF lässt sich erstmals die rechnerische Lebensdauer von Hybridlagern praxisgerecht prognostizieren.

Mit dem Modell ist es jetzt möglich, die Vorteile von Hybridlagern in den
verschiedensten Anwendungen genauer zu ermitteln. Beispielsweise kann die
Lebensdauer eines Hybridlagers in einer unzureichend geschmierten
Pumpenanwendung bis zu acht Mal länger sein als die eines reinen Stahllagers. Bei
verunreinigten Schmierstoffen in Schraubenkompressoren können hybride Lösungen
sogar bis zu hundertmal länger halten als ihre Äquivalente aus Stahl. Derartiges ließ
sich mit den bisherigen Wälzlager-Lebensdauermodellen nicht abbilden; mit dem
neuen GBLM hingegen schon.

„Bei der Entwicklung neuer Methoden zur Berechnung der Lagerlebensdauer genießen
wir seit je her eine gewisse Vorreiterrolle“, so Guillermo Morales-Espejel, leitender Wissenschaftler im niederländischen Forschungs- und
Technologieentwicklungszentrum von SKF. „Mit dem GBLM setzen wir diese Tradition
fort, denn es ist ein großer Schritt in der Wälzlager-Theorie: Das Modell versetzt seine
Anwender in die Lage, bei der Auswahl von Lagern für eine Vielzahl von Anwendungen
viel praxisgerechtere Entscheidungen zu treffen.“

Kunden und Vertragshändler können das GBLM via SKF Bearing Select
(www.skfbearingselect.com) anwenden. Damit lassen sich Hybrid-Rillenkugellager und
Hybrid-Zylinderrollenlager berechnen. Fortgeschrittene Berechnungsmöglichkeiten für
anspruchsvollere Projekte und Anwendungen stehen in weiterführenden SKF
Engineering Tools u. a. den SKF Anwendungstechnikern zur Verfügung.